2012/10/15

Schwarz wie die Nacht - English Humour // Showtip: Little Britain

Ja ja, hier mal wieder ein kleiner Showtip und eine Empfehlung:
LITTLE BRITAIN
Little Britain ist britische Sketch-Comedy. Produziert wird sie von David Walliams und Matt Lucas, die auch die auch Hauptrollen sind und fast alle ihrer verschiedenen Charaktere verkörpern.
So spielt Walliams den schwulen Sekretär des Prime Ministers, Lucas die verfressene Leiterin einer Diätgruppe und so weiter.
Ich will nicht zu viel vorweg nehmen, da jeder sich sein eigenes Bild über die verschiedenen Charaktere in der Serie machen sollte, eines will aber gesagt sein:
Little Britain ist nicht für Jedermann etwas. Wie man britischen Humor kennt, ist er schwarz wie die Nacht, die Charaktere sind sehr übertrieben und teilweise wirklich widerlich dargestellt, die Witze selbst eigentlich wenig anspruchsvoll und, wie schon gesagt, wirklich unter der Gürtellinie.


Am besten gefallen hat mir die Live-Show von Little Britain. Irgendwie kommen da die Witze noch besser rüber, die Schauspieler improvisieren teilweise auf eine sehr geile Art und Weise und vor allem David Walliams ist schamlos wie immer. (die Videos dazu habe ich unten verlinkt)

Ich würde jedem empfehlen Little Britain auf Englisch zu gucken. Die Synchronisation ist nicht wirklich vergleichbar mit dem Original. Leider gehen dadurch viele Witze etwas verloren.

Für meinen Fall ist Little Britain das Lustigste der Sketch-Comedy-Szene.
Viel Spaß!

2012/10/03

Pirates of the Caribbean - Fremde Gezeiten (2011)

Captain Jack Sparrow trifft auf eine Frau  aus seiner Vergangenheit. Doch der Pirat ist sich zunächst nicht sicher, ob es wahre Liebe ist, die sich zwischen ihm und Angelica entwickelt, oder ob sie ihn nur ausnutzt, um den sagenumwobenen Jungbrunnen zu finden.

Der skrupellosen Angelica gelingt es, den sonst so gewieften Captain Sparrow dazu zu zwingen, an Bord des Schiffs Queen Anne's Revenge zu gehen, das dem furchteinflößenden Piraten Blackbeard gehört.


Schon bald befindet sich Captain Jack Sparrow in einem aufregenden und unerwarteten Abenteuer, in dem er nicht weiß, wen er mehr fürchten soll: den schaurigen Piraten Blackbeard oder Angelica, die rabiate Frau aus seiner Vergangenheit.
( www.film-zeit.de )


Review may contain spoiler
Bevor ich dieses Review schreibe muss ich erstmal durchatmen, damit ich nicht gleich wieder vor Wut meine Fassung verliere. - Ja, ihr hört richtig. Ich bin wütend - wenn nicht sogar rasend. Und das noch immer. Man kann sich also ungefähr erahnen, wie ich ausgesehen habe, als ich aus dem Kino kam.
Pirates of the Caribbean - Fremde Gezeiten war für mich letztes und auch dieses Jahr die größte Enttäuschung, die ich mir hätte erahnen können. Das Jahr ist zwar noch nicht vorbei, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass mich dieses Jahr ein Film noch mehr enttäuschen wird, als dieser Haufen Mumpitz der angeblich die Fortsetzung der Fluch der Karibik-Trilogie sein soll. Ted, Terry und auch Jerry Bruckheimer haben mit dieser Fortsetzung ordentlich in die Scheiße gegriffen. - Entschuldigt meine Ausdrucksweise. Ich kann dem Film wirklich fast gar nichts abgewissen, außer vielleicht dass das Setting ordentlich war. - Was auch nicht mal ganz stimmt, da auch an dieser Stelle irgendwie aller Zauber in einem Haufen von Schiffswracks auf den Meeresboden gesogen wurde. Vielleicht hat der Kraken im 3. Teil von Fluch der Karibik alles Gute, was man den ersten drei Teilen abgewinnen konnte, einfach gemütlich verspeist und dann auf einen Teller geschissen, welcher dann letzten Endes zweieinhalb Stunden auf der Kinoleinwand gezeigt wurde, damit alle Welt dafür ihr Geld ausgibt. What a business.
Schon bevor ich den den Trailer des Films gesehen habe, bin ich mit hartem Schlucken über die Besetzung hinweggeflogen und habe mich schon damit abgefunden, dass der Film keinesfalls so gut wird, wie die Vorgänger.
Dass Knightley und Bloom in diesem Film nicht mehr mitwirken werden, hat mich nichtmal gestört. Eher das die für mich unpassendste Schauspielerin Penélope Cruz, die ich mir hätte für eine Piratenbraut vorstellen könnte, für eine der Hauptrollen besetzt wurde. Ich konnte zwar mit dieser Schauspielerin nie wirklich sympathisieren, jedoch hat sie mir in vielen Filmen sehr viel mehr zugesagt, wie zum Beispiel in ihrer Rolle neben Johnny Depp in "Blow".
Trotzdem ließ ich mich darauf ein und dachte mir: "Was soll's, vielleicht ist es ja gar nicht so schlecht, wie ich denke." - Hiermit möchte ich noch einmal auffällig Seufzen.
Zu Johnny Depp, Kevin McNally und Geoffrey Rush brauche ich nicht viel sagen, sie haben ordentlich gespielt, wie auch in den anderen drei Teilen - sie können ja auch nichts dafür, wenn keine ordentlichen Dialoge in diesem Witz von Drehbuch standen.
Aber fangen wir doch einfach mal mit dem Anfang des Films an:
Er beginnt mit dieser etwas absurden Szene, in der irgendwelche Spanier einen nicht toten, aber auch nicht lebendigen Typen aus dem Meer fischen, dann einen ernsten, vielsagenden Blick austauschen und sich auf den Weg irgendwo hin machen. What? - Ich werde mich diesen "Typen" später noch widmen. 
Die Idee, Captain Jack nach London zu schicken, war keine schlechte - leider war die Atmosphäre in London schon eine unglaubliche Umstellung, da Port Royal zu Zeiten der ersten drei Teile  eine ganz andere Stimmung vermittelte. - Jedenfalls mir.
Und hier auch schon der erste Knackpunkt, der mich schockiert dreinschauen ließ: Angelicas erster Auftritt.
Dieser fast lächerliche Versuch, aus einer Frau, die sich als Jack verkleidet, einen Lacher rauszuschlagen, hat mich meinen Kopf in den Händen versinken lassen.
Was die Szene irgendwie gut machte, war der kleine Dialog zwischen Angelica und Jack, in der es um ihren Rausschmiss aus dem Kloster ging - irgendwie wieder passender, als die ganzen unnötigen Worte davor.
Darauffolgend: Jack wird verfolgt, fast getötet. Plötzlich wird er gerettet. Von seinem Vater.
Kurzen Moment, was macht der denn in London? Und wo ist er danach?
Er kommt witziger Weise gar nicht mehr vor. - Das Phantom der Piraten, ha. Das ich nicht lache. Es sorgte für Verwirrung und nicht für die anscheinend angestrebte Sympathisierung mit Captain Teague, der einfach ins Bild springt, alles um sich herum rettet oder niederschießt, dann unverhohlen in Jacks Richtung grinst und wie ein Geist verschwindet.
Und weiter geht's auch schon:
Blackbeard. Die zwischenmenschliche Beziehung zwischen ihm und Angelica war mir irgendwie total Schnuppe, da von dortaus keinerlei Stimmung übertragen wurde.
Ich konnte mich mit keinem der Charaktere auch nur ansatzweise identifizieren. Kein kleines Bisschen.
Abgesehen davon: Er soll einer der grausamsten Piraten der Weltmeere sein? Jetzt ernsthaft: Davy Jones war grausam. Blackbeard war fast lächerlich wenig ernst zu nehmen.
Diese Szene in den er einer seiner Leute auf dem Beiboot grillt ist nicht ansatzweise dramatisch. Was zum Teufel ist nur mit denen los? Ein feuerspuckendes Boot?
Ich will nicht bezweifeln, dass Davy Jones und die Flying Dutchman in keinster Weise realistisch waren, aber er hatte irgendwo noch Stil?
Wo bleibt diese wirkliche Boshaftigkeit? - Die hat der Kraken wohl auch gefressen.
 Abgesehen davon kam mir diese Szene auch nur eher als eingeschobener Beweis für Blackbeards angebliche "Grausamkeit" vor, irgendwie ohne wirklichen Zusammenhang.
Gehen wir weiter:
Die Meerjungfrauen. Ja, sie waren wunderschön und super gecastet. Auch Berges-Frisbey hat ihren Job gut gemacht, das wage ich nicht zu bezweifeln. Nur irgendwie hatte ich mir auch in dieser Richtung mehr Hoffnungen gemacht.
In der Szene, in der die Meerjungfrauen wirklich böse wurden, mutierten sie plötzlich zu Ninjas, die wild aus dem Wasser sprangen und dabei eher aussahen wie Haie mit Tollwut.
Auch eine Möglichkeit, aber die Idee einer Syrene hätte mir besser gefallen.
Und jetzt kommen wir zu meinem absoluten Platz 1 der Liste für "What the hell"-Charaktere in diesem Piratenstreifen: Philip.
Wer zum Teufel ist dieser Kerl, der die ganze Zeit die Bibel zitiert und liebevoll mit Syrena umgeht? Ist ja irgendwo schön, wenn jemand da ist, in den sich die Meerjungfrau am Ende vergucken kann, aber "Philip"? Ernsthaft?
Schon allein dieser Name hat mich etwas zum Grinsen gebracht, er passt irgendwo gar nicht ins Bild.
Und seine Textpassagen? Um Gottes Willen.
Das war echt peinlich. Ich habe mich den ganzen Film für diese Rolle fremdschämen müssen und war froh, als er letzten Endes doch noch von der Bildfläche verschwand
Ende des Films: Die Quelle der ewigen Jugend.
Eine Szene, in der ich mir wirklich das Lachen verkneifen musste.
Nicht nur, dass die Quelle irgendwie wenig pompös und langweilig war. Der Einmarsch der Marine und auch der, der Spanier war einfach haargenau gleich. Irritation.
Und dann Syrena, die plötzlich auftaucht, Jacks Intrige, Blackbeards Tod. Hä?
Na, ich weiß ja nicht. Ein zusammengestapeltes Konstrukt aus Dingen, die die tollen Eigenschaften der Charaktere untermalen sollten, jedoch irgendwie total zusammenhanglos.

Um nochmal auf die Spanier zurückzukommen: Was wollten die da eigentlich? Erst waren sie am Anfang da, dann fuhren sie dreist mit dem Schiff vorbei und am Ende machen sie die Quelle platt?
Ohgott. Wer zum Teufel waren die? Woher kommen sie?

Das mit Einzige, was ich diesem Film wirklich abgewinnen konnte, war die Szene, in der Jack Angelica auf der Insel stehen lässt, denn da gehört sie auch hin.
Dazu noch, dass in diesem Film ein bisschen mehr Jacks Charakter ausgearbeitet wurde und mehr Fokus auf ihm liegt.

Was den Soundtrack anbelangt bin ich noch immer sehr traurig. Bis jetzt habe ich alle Fluch der Karibik Soundtracks auf ihre Weise geliebt, in diesem gibt es ein Lied, das ich wirklich mag: "Mermaids". Die Songs mit Co-Musikanten Rodrigo Y Gabriela fand ich auch gut, aber unpassend zu Fluch der Karibik.
Mir kommt es irgendwie so vor, als hätte Zimmer keinen Bock auf diesen Soundtrack gehabt.
Und auch die Art, wie er in den Film einarbeitet wurde, finde ich absolut schlimm.
Wirklich enttäuschend.

Mein Fazit
Wie man in meinem Review wahrscheinlich raushören konnte, bin ich maßlos enttäuscht von diesem Film. Ich hatte mir mehr erhofft, bin gegen eine Wand gelaufen.
Die Reise durch das Abenteuer "Fluch der Karibik" hat mit dem dritten Teil seinen Abschluss gefunden, mit dem vierten seinen Absturz.


2 / 10

2012/10/02

Ziemlich Beste Freunde (2011)


Seit er bei einem Gleitschirmflug abgestürzt ist, ist Philippe vom Kopf abwärts gelähmt. Seinen Lebensmut hat er dennoch nicht verloren, denn Philippe ist reich. Im Hof verstaubt ein Maserati und für ein Bild mit Farbklecksen gibt er schon mal gut und gerne 14.000 Euro aus. Gerade als er einen neuen Pfleger sucht, steht der gerade aus dem Gefängnis entlassene Driss in seinem Wohnzimmer und möchte eigentlich nur einen Stempel dafür haben, dass er sich vorgestellt hat, um weiterhin Arbeitslosenunterstützung zu erhalten. Frei dem Motto Gegensätze ziehen sich an, stellt Philippe Driss ein, denn dessen unbekümmerte, lockere Art fasziniert Philippe. Anfangs abgeneigt, überhaupt einer festen Beschäftigung nachzugehen, krempelt Driss nach und nach das Leben des Adeligen um und zwischen beiden entwickelt sich eine ungewöhnliche Freundschaft. (http://www.filmstarts.de)


Review may contain spoiler
Ach, diese Franzosen... - Anders kann man es gar nicht sagen. Dass der Film mich umgehauen hat, kann ich gleich jetzt schon sagen, allerdings würde ich mich gerade bei diesem Werk auf alle Einzelheiten stürzen, die ich finden kann, und sie mit Begeisterung übergießen:
Die Schauspieler. Ja, die Schauspieler. Ich muss sagen, dass ich keinen von ihnen bereits kannte und demnach noch überraschter von ihrer Leistung war. Ich habe sofort mit allen Rollen in diesem Film sympathisieren können. Ob es nun Driss oder Philippe, Fatou oder Albert war - ich habe sie alle gleich geliebt. Die Rolle in ihrer Individualität und die Natürlichkeit, die ihnen durch ihre wunderbaren Schauspieler verliehen wurde.
Driss, gespielt von Omar Sy, war der Erste, in den ich mich buchstäblich verguckt hatte. Vor allem sein Lächeln war das, was den Zuschauer gleich mit ihm sympathisieren ließ und seine lockere, ehrliche und etwas plumpe Art machte ihn noch sympathischer. Ich habe den Film leider nicht in der Originalsprache gesehen, da ich fast kein Französisch verstehe, allerdings bin ich der Überzeugung, dass Sys Dialoggestaltung in Mimik und Ausdruck genauso wundervoll ist, wie auch sein Synchronsprecher seine tolle Ausstrahlung untermalt hat.
Philippe, gespielt von Francois Cluzet, war ungefähr genauso wundervoll dargestellt. Ich habe gern dabei zugeguckt, wenn Driss in langsam aber sicher zum Lachen gebracht hat. Außerdem war auch seine Art, sich an das 'sich gehen zu lassen' heranzutasten, sehr natürlich dargestellt. Philippe hatte davon abgesehen den ganzen Film lang eine sehr bedachte Ausstrahlung, sehr ruhig und gelassen. Das hat sich, als ich den Film geschaut habe, wirklich stark auf mich übertragen. - In den Momenten, in denen Driss ihn dann zum Lachen brachte, fühlte auch ich mich sehr glücklich. Das hat mich sehr fasziniert.
Ich werde jetzt nicht noch auf alle anderen Schauspieler genau eingehen, allerdings haben mich alle, wie oben schon gesagt, sehr beeindruckt.

Den Aufbau des Films, der Plot, das ganze Drum und Dran - große Klasse.
Schon allein der Anfang war eine unglaublich gute Einleitung. Die Szene in dem Auto, ein echter Lacher, zeigte schon klar, wie die beiden zueinander stehen - Und trotzdem war dort wieder irgendwie auch eine Art Ernsthaftigkeit hinter.
Die verschiedenen Geschichten, Driss Familie, Philippes Haus - Wunderbar voneinander getrennt. Man wusste, wo man wieder anknüpfen musste, man war nicht verwirrt, es war nicht zu viel, aber auch nicht zu wenig. Alle offenen Fragen wurden einem gleich, oder zu einem späteren Zeitpunkt zur Genüge beantwortet.
Der Szenenschnitt war in diesem Film nichts Besonderes, allerdings hat es danach auch nicht verlangt.
Alles in allem wunderbar abgedreht.

Wo ich schon dabei bin, möchte ich auch die Drehbuchschreiber und Regisseure ganz groß loben. Die Dialoge in diesem Film sind unglaublich.
Nicht nur, dass sie wunderbar Humor rüberbringen - der mir übrigens total zusagt - ich habe selten so natürliche Dialoge gehört wie in diesem Film.
Als kleines Beispiel: 
In den meisten Komödien oder der Scetch-Comedy sind zwar viele Passagen sehr lustig, nur wäre es im wahren Leben auch so lustig?
Nehmen wir Dr. Cox. Keiner würde ihm in der Realität abnehmen, dass er sich das gerade einfach so gedacht und rausposaunt hat.
Das fällt mir bei sehr vielen Dialogen auf.
Bei "Ziemlich Beste Freunde" war dem nicht so. Es war alles, als wäre es eine Aufnahme aus dem Alltag.

Was mich in diesem Film auch zusätzlich noch total vom Hocker gerissen hat, war der Soundtrack. Ich kannte Ludovico Einaudi schon von einigen anderen kleineren Stücken, allerdings habe ich ihn noch nie für einen Film komponieren gehört.
Was ein Soundtrack!
Ich habe lange nicht mehr so schöne Klavierstücke gehört. "Una Mattina" und "Cache-cache" allein haben es in meinem iTunes im rasenden Tempo auf Platz 1 meiner meist gehörten Titel geschafft.
Ganz großes Lob an Einaudi.
Ich kann jedem nur empfehlen, diesen Soundtrack zu kaufen, er ist einfach unvergleichlich schön, bewegend, melancholisch, traurig und trotzdem strahlt er so eine Wärme und ein Glück aus.

Mein Fazit
"Ziemlich Beste Freunde" ist ein bewegendes Komödien-Drama, welches ich einfach jedem empfehlen kann. - Ich würde da keine Altersklasse, Geschlechtsklasse, Religion, Kultur, Brauch - ach, was weiß ich - ausschließen.
Es ist ein Film für Jedermann.
Außerdem ist der perfekt in Szene gesetzt, sehr natürlich, wunderbar aufgebaut und mit einem der schönsten Soundtracks untermalt, die mir in meinem Leben bis jetzt die Ohren betören durften!
Ein Meisterwerk.


10 / 10

2012/10/01

Kamikaze Kaito Jeanne (1998)

Klappentext (Band 1): Marron Kusakabe führt ein gefährliches Doppelleben: Nachts spürt sie als "Kunstdiebin" Kaito Jeanne Dämonen auf, die sich in kostbare Bilder eingeschlichen haben...

Review may contain spoiler
"Kamikaze Kaito Jeanne" habe ich zu allererst im Fernsehn unter dem Namen "Jeanne, die Kamikaze Diebin" als Anime geschaut. Richtig überzeugt war ich damals nicht davon, da ich, nach den vielen Magic-Girl-Serien, die nach Sailor Moon kamen, etwas genervt von den ständigen Verwandlungen und dem Bekämpfen des Bösen war. Nach 2 Jahren habe ich mir dann irgendwann zufällig im Kaufrausch den ersten Band des Mangas gekauft - und war begeistert!
Kamikaze Kaito Jeanne ist ein rundum gelungener Lesespaß mit viel Action und einer sehr schönen Liebesgeschichte.
Mir haben von Anfang an alle Charaktere sehr gut gefallen - die guten, wie auch die bösen. Marron, die teilweise etwas naive, aber charakterstarke Kämpferin. Chiaki, der charmante und etwas 'freche' Junge von nebenan. - Fynn und Access - alle sehr stimmig in sich und wunderbar vorzustellen.
Den Aufbau den Mangas mochte ich auch sehr gerne und wie immer lässt Arina Tanemura zum Ende eine kleine Überraschung aufkommen - Fynn kämpft nicht mit Jeanne für Gott, sondern für den Teufel.
Das sich wendende Blatt und die mitschwingende Dramatik hat mich sehr in ihren Bann gezogen. Das hat mir sehr, sehr gut gefallen.
Vor allem auch, dass Marron am Ende tatsächlich ihre Eltern wiedergesehen hat hätte ich nicht gedacht und fand ich auch sehr schön. Ich fand den Grund etwas unpassend, aber da ich die Geschichte der Beiden von Anfang an sehr bewegend fand - das Karussell etc. - habe ich mich gefreut, dass sich auch in dieser Hinsicht alles wieder zum positiven gewendet hat.
Die Liebesgeschichte zwischen Chiaki und ihr fand ich auch sehr schön gestaltet. Auch die Stelle, an der  Miyako plötzlich an seiner Seite steht, finde ich wunderbar umgesetzt. Vor allem ist sie ja schon den ganzen Manga lang in Chiaki verliebt - Dramatisch in die Länge gezogen, diese Liebesgeschichte, wunderbar!
Was den eigentlichen Auftrag von Jeanne und Sindbad angeht: Ich fand die Idee nicht schlecht. Nur die Umsetzung mit diesen Schachfiguten... Irgendwie war das nicht so ganz mein Fall. Also es war schön gemacht, aber irgendwie habe ich dahinter nicht mehr gesehen, als eine Art von Ideenlosigkeit. Das kommt mittlerweile in jeder 2. Magic-Girl-Serie vor. Das wirkt irgendwann fad und langweilig.

Arinas Artwork in diesem Manga hat mir auch sehr zugesagt, ich liebe ihren Zeichenstil einfach. Trotz der hier überdimensionalen Augen, die ich eigentlich nicht so extrem schätze (ich bin eher der Typ für die noch etwas natürlicher gezeichneten Mangas), liebe ich ihre Zeichnungen.
Man sieht, dass sie sich mit jedem Strich eine unglaubliche Mühe macht. Und auch mit dem Design der Kleidung und allem weiteren. Diese Details. - Respekt!

Mein Fazit
Ich hatte sehr viel Spaß, diesen Manga zu lesen. Ich würde ihn jedoch mehr den Mädchen empfehlen. Er ist zwar sowieso schon ein Shojo-Manga, aber es gibt einige, die auch für Jungs geeignet sind - dieser weniger.
Er ist romantisch, lustig, spannend und sehr gut gestaltet!

8 / 10